Aschau/Bremen, 18.11.2021 – Großes nationales und internationales Interesse an der Weltpremiere: Der von der BAYERN-CHEMIE und dem DLR auf der Space Tech Expo erstmals präsentierte neue Feststoffraketenmotor „RED KITE“ für Forschungsraketen fand beim Fachpublikum in Bremen große Beachtung. Speziell für die Anforderungen der Schwerelosigkeitsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und konzipiert, wird dieser besonders leistungsfähige Raketenantrieb die bisher bei den Forschungsmissionen des DLR verwendeten Adaptionen der Antriebe aus militärischen Restbeständen wie beispielweise PATRIOT ergänzen und das Leistungsportfolio nach oben erweitern.
2019 hatten die BAYERN-CHEMIE und die Abteilung Mobile Raketenbasis (MORABA) der Einrichtung Raumflugbetrieb und Astronautentraining des DLR einen entsprechenden Vertrag zur Motorenentwicklung geschlossen. Mit jeweils über 900 Kilogramm Treibstoff werden die Motoren dieses Typs die größten jemals von der BAYERN-CHEMIE entwickelten und gebauten Antriebe sein.
Dr. Wolfgang Rieck, Geschäftsführer der BAYERN-CHEMIE, begrüßte Frank Scheuerpflug, „RED KITE“ Projektleiter der MORABA am Stand der BAYERN-CHEMIE, um die weitere Entwicklung des Projektes zu besprechen, und ihn über andere Raumfahrt-Initiativen der BAYERN-CHEMIE – wie beispielsweise dem De-Orbiting zur Vermeidung von gefährlichem Weltraumschrott – zu informieren. Beide äußerten die Überzeugung, dass „RED KITE“ der Höhenforschung des DLR maßgebliche neue Impulse ermöglichen werde.
„Mit „RED KITE“ haben wir für die Forschungsmissionen unserer Wissenschaftler einen speziell an unseren Zielsetzungen und Bedürfnissen ausgerichteten Antrieb zur Verfügung. Über 20 Jahre nach dem Ende der Fertigung der Skylark in England ist dies der erste zivile Feststoffraketenmotor dieser Größenordnung aus europäischer Herstellung. Das bietet unserer Forschungsarbeit vielversprechende neue Möglichkeiten und erschließt ihr neue Potenziale und Anwendungsbereiche“, kommentierte Scheuerpflug das gemeinsame Entwicklungsprojekt von DLR und BAYERN-CHEMIE.
Nach dem für 2023 geplanten Testflug soll der neu entwickelte Motor in verschiedenen Konfigurationen bei Höhenforschungsmissionen eingesetzt werden, beispielsweise dem DLR-internen Programm zur Mikrogravitationsforschung, MAPHEUS.